In der Tat. Gerne beschwere ich mich darüber, dass bei mir eigentlich nie das kaputtgeht, was normalerweise bei einem Gerät kaputtgehen sollte. Wie bei meinem HP-Monitor, wo eine Diode durchbrach. Wie bei meinem Dell-Monitor, wo ein defektes Bauteil das halbe Netzteil mitnahm. Wie bei meinem Fernseher, wo ein Keramikkondensator durchbrach, der Schaden aber durch eine Sicherung eingedämmt wurde. Wie bei meinem Netzteil von Gossen, dessen Netzschalter einen Wackelkontakt hatte. In allen Fällen hätte ich eher mit einem kaputten Elko gerechnet, als mit dem, was da passiert ist. Aber das wäre zu einfach gewesen.
Umso verwunderter bin ich dann, wenn es doch mal so kommt wie erwartet: Mein Tektronix 2440, ein betagtes Digitaloszilloskop, das immer schon etwas zickig war, zeigte mir nach bestimmt einjähriger Vernachlässigung die kalte Schulter. Allerdings nicht sofort, sondern zuerst startete es und lief noch 10 Sekunden normal, bevor das Bild wie zu sehen zusammenbrach.
Es stellte sich heraus, dass die +15-Volt-Schiene einen Kurzschluss hatte. Ich wusste sogar, auf welcher Platine. Genauer konnte ich den Fehler aber nicht einkreisen, ohne grobschlächtige Methoden anzuwenden. Also fix 1,5 Volt und 3 Ampère an die Schiene angelegt und geguckt, ob etwas warm wird. Leider nicht so recht, und während ich im Handbuch stöberte, was alles an der 15-Volt-Schiene auf der Platine hängt, ging der Fehler auf einmal weg. “O.o Als ich wieder hinguckte, floss kein Strom mehr und kein Bauteil war warm. Tja, toll, Problem behoben, nur weiß keiner, ob und wann es wiederkommt. Doch hey, immerhin geht mein Oszi (mal) wieder.