Hewlett-Packard 5334A

Frontalansicht

Frontalansicht

Für schmales Geld kam dieser Universalzähler (lies: Frequenzzähler mit gewissen Extras) zu mir. Es ist kein Gerät, das einen technisch jetzt gleich vom Hocker haut. Aktuelle Geräte gleicher Leistung haben nur ein Viertel des Volumens und Gewichts. Auch zu seiner Zeit bot HP Geräte mit höherer Auflösung an. Aber gut, er kann mit seinen Zeitinterpolatoren Frequenzen mit 8 Stellen pro Sekunde messen und natürlich auch Zeitintervalle, Ereignisse, Impulslängen, Anstiegs- und Abfallzeiten und Frequenzverhältnisse. Deswegen heißt das Ding nicht nur profan „Frequenzzähler“, sondern halt „Universalzähler“. Der Zähler hat dafür aber viele Tasten, was die Bedienung sehr einfach macht. Außerdem haben die Tasten einen tollen fühl- und hörbaren Druckpunkt, Modell Knackfrosch, und werden aus der Mitte heraus beleuchtet. Dazu kommt noch, dass die Tasten schön groß sind.

Es ist ein Reziprokzähler, d.h., dass die Messgenauigkeit relativ unabhängig von der Frequenz des Eingangssignals ist. Ansonsten hat man wie bei meinem Zopan-Zähler z.B. bei einem 1-Hz-Signal und 1 Sekunde Torzeit nur eine statt acht Stellen Genauigkeit (angezeigter Wert: 00000001 Hz).

Meiner hat die Option 060 (rückseitige Anschlüsse) installiert, sodass die Eingänge A, B und Trigger von beiden Seiten (gleichzeitig!) verwendet werden können. Kann man drüber denken wie man möchte, es funktioniert ziemlich gut, trotz der Fehlanpassung.

Ein nettes Gimmick ist die Kurzanleitung, die auf der Geräteoberseite angebracht ist.

Innereien

Als erstes fiel die ausgelaufene NiCd-Batterie ins Auge. Oder zumindest ihr Werk, denn die Zelle hatte wohl der Vorbesitzer schon entfernt. Der Lötstopplack ist beidseitig richtig schön weggefressen, sodass man das weiße Laminat der Platine und die vergoldeten Leiterbahnen sehe kann.

Die Batterie wurde durch zwei GoldCaps mit je 1F/5,5V ersetzt. Sie können den Gerätespeicher geschätzt ein paar Monate lange puffern, das muss sich aber noch in der Praxis bewähren.

Danach wurden diverse Elkos ersetzt, weil z.B. der dicke rechts im Bild mit Schraubklemmen schon Kristallisationen zeigte und andere einfach ihre gesamte Kapazität verloren haben, insbesondere die silbernen mittig zwischen den großen Elkos (soviel zu Sprague-Markenelkos, auch eine Fehlproduktion). Lustigerweise hat der Zähler trotz der ausgefallenen Elkos stabil funktioniert. Und wie man in der Draufsicht sieht, habe ich nicht einmal mehr einen Elko mit Schraubanschlüssen und der geringen Kapazität gefunden. Außerdem sind die neuen Elkos deutlich kleiner.

Ein Kuriosum stellen die Huckepack-Chips dar, unten der Prozessor und darauf sein EPROM mit dem Programm. So eine Huckepack-Konstruktion ist mir bisher nicht untergekommen. Man sieht zwei Prozessoren, und das Gerät enthält in der Tat zwei, die sich die Arbeit teilen („executive µP“ und „measurement µP“). Der Konstrukteur des HP 5334B (erneuerte Version des 5334A, von außen gleich) war davon auch nicht angetan, es gibt bessere Lösungen. Im dritten Keramikchip neben den Prozessoren steckt die ganze Magie der genauen Messung von Zeitpunkten, die dem Gerät seine Genauigkeit verleihen.

Draufsicht

Draufsicht

Elkos

Elkos

Prozessoren

Prozessoren

Deckplatte

Deckplatte