Nafnaf: Wenn die Sonne im Lichtwecker erlischt

der Wecker

der Wecker

Gegeben: Ein Lichtwecker der Firma Nafnaf. Seine Lampe brannte durch, woraufhin er auch keine neue Lampe mehr zum Leuchten brachte. Außerdem wurden die Drehgeber für Lautstärke, Helligkeit (ach) und Sendereinstellung funktionslos. Der Rest funktionierte noch normal.

Die verwendete Lampe ist eine E14-Glühlampe, bei deren Durchbrennen mit einem Lichtbogen zu rechnen ist, der einem schonmal die Sicherung im Sicherungskasten kommen lässt. Somit war der Verdacht: Entweder ist da eine Sicherung drin, die sich opferte, oder es hat – hoffentlich nur – den Triac entschäft.

Denn die Lampe wird höchstwahrscheinlich durch einen Phasenan- oder Phasenabschnittdimmer gedimmt, und der Kurzschluss beim Durchbrennen der Lampe sollte genau hier ein Bauteil gebraten haben, sodass der Dimmer nicht mehr funktioniert. Das mit den Drehgebern ergab dennoch noch so recht keinen Sinn.

Also das Gerät flugs aufgeschraubt und sich über die komplizierte Konstruktion gewundert: Es gibt eine Platine für das Display, eine mit dem Radioteil (und Controller?), eine mit den Tasten, und noch den Dimmerteil im extra Plastikgehäuse. Das mit dem Plastikgehäuse ist löblich, um die Netzspannung wegzukapseln, doch wird sie auch auf der Platine mit den Drehgebern geführt. Denn diese sind, oh Wunder, am Dimmermodul angeschlossen. Sabbert das Kind also in den Lichtwecker an den Drehgebern, kriegt es einen Schlag. Schade. Außerdem verlaufen die Leiterbahnen für die Stromversorgung der Uhr direkt neben den Drehgeber-Leiterbahnen, obwohl hier galvanische Trennung herrscht. Das muss doch nicht so dicht bei einander sein. Doch zurück zum Defekt.

Mit noch mehr Schraubenlösen und einem Messer zum Entfernen der Kabelverklebemasse befreit man die Dimmerplatine von ihrem Deckel. In der hintersten Ecke versteckt sich, löblich, eine Sicherung. Genau die hat es entschärft. Mit dem passenden Typ ersetzt, funktioniert der Wecker nun wieder.

Ich weiß nicht, ein Zyniker könnte den Wecker als Frankreich en miniature bezeichnen. Er scheint mir jedenfalls viel komplizierter als nötig. Als wollte man das Ding so modular machen, dass es auch zu einem Zentralcomputer für eine Raumstation hätte erweitert werden können, aber doch nur ein Lichtwecker geworden ist. Die Bedienung ist an einigen Stellen unkomfortabel, aber ansonsten ist es ein nettes Gerät.

Drehgeberteil

Drehgeberteil

ganz hinten…

ganz hinten…

das Opfer

das Opfer

Wecker zerlegt

Wecker zerlegt