Upcycling: Aus der Tonne für die Tonne

Ein guter Bürostuhl ist schwer zu finden. Deswegen durfte ich ein vorhandenes Modell reparieren. Denn dummerweise kam der Hersteller auf die Idee, die Platte unter dem Schaumstoff auf dem man sitzt aus Plastikresten herzustellen. Die Plastikreste wurden in einer Masse verklebt, die die ganze Müllsammlung zusammenhält und eine glatte Oberfläche bildet. Die ganze Platte hat eine geschwungene Form und wird an vier Punkten auf dem Gestell des Stuhls gehalten.

Dummerweise sind diese Auflagepunkte in der Mitte, sodass die Platte stark belastet wird, wenn man auf der vorderen Stuhlkante sitzt. So stark, dass sie irgendwann bricht, weil die Auflagepunkte zum Gestell hin nur wenige Zentimeter Durchmesser haben und in der Platte selbst kleine Gewindebuchsen eingelassen sind, mit der die Platte auf das Gestell geschraubt ist. Der Bruch verläuft also genau vor den vorderen Gewindebuchsen. Kleben vergessen wir mal und schrauben Holz drunter. Fertig, hält sicher wieder fünf Jahre.

Es ist also ratsam, vor dem Kauf unter den nächsten Stuhl zu gucken. ;)

Und zum Plastik-Recycling: Auch die schönste upgecycelte Pressplastikmüllplatte nutzt nichts, wenn sie versagt. Doch was erwartet man denn von kleingehäckselten Plastikresten, die in einer Vergusspampe versenkt werden. Sicherlich keine Stabilität.