PC-Netzteile

Einem Freund von mir ging letztens mal wieder sin PC-Netzteil kaputt. Komischerweise passiert ihm das alle paar Jahre, zumal er nicht gerade die billigsten kauft. Nach dem Test mit einem anderen Netzteil war klar, dass es nicht das Mainboard ist, sondern wirklich das Netzteil.

Also fängt man mit dem Offensichtlichen an und misst mal die Spannungen durch, die aus dem Netzteil rauskommen. Alles gut innerhalb der Spezifikation. Die Gleichspannung sah auch sauber aus. Komischerweise blieb das „Power good“-Signal nach dem Anschalten dauernd bei rund 0 V. Das ist also das Symptom, weswegen das Mainboard nicht startet, aber meint, dass die CPU- und Speicherspannung zu hoch seien und die CPU obendrein auch noch defekt. Danke, Gigabyte, für so viele irreführende LEDs auf dem P55-UD5.

Warum nun gibt das Netzteil diese Fehlinformation aus? Ein Monitor-IC (PS223 in diesem Fall) misst die Spannungen und meldet dem Mainboard, dass alles im grünen Bereich ist – und, dass das restliche Netzteil auch meint, dass die Spannungen nun stabil sind. Diese letzte Information wird als Spannung mitgeteilt und sollte beim PS223 über 1,25 V liegen. Das tat sie aber nicht, weil der Netzteilhersteller Zalman wohl unter dem Gehäuse auch nur das Billigste verbaut. So kommt es halt mal vor, dass durch Bauteiltoleranzen und Alterung ein Spannungsteiler nicht mehr die gewünschte Spannung liefert. Das ist also einfach mit einem neuen Widerstand repariert, aber ärgerlich.

Dazu kommt, dass einem schon beim Auseinanderbauen des Netzteils die Lust vergeht: Es ist von außen schick, mit abnehmbaren Kabeln, einem großen, leisen Lüfter und einer Heatpipe aufgebaut. Unter dem Gehäuse sieht es aber so billig aus wie in dem billigsten China-ATX-Netzteil, abgesehen von der Heatpipe. Das Kabel zum Lüfter ist direkt angelötet, alle anderen Kabel auch. Die Sicherung zu wechseln, wäre ein Krampf, weil sie mit Schrumpfschlauch umgeben und mit mit Kappen eingelötet ist. Da das Netzteil von 100 bis 240 V funktioniert, ist sie auch noch ungefähr doppelt so groß wie bei 240 V nötig. Wenigstens waren die Elektrolytkondensatoren in dem Netzteil hochwertig, was man von den X- und Y-Kondensatoren wieder nicht sagen kann.

Unterm Strich hat sich die Reparatur gelohnt, wenn es beim nächsten Mal auch vielleicht nicht mehr Zalman sein muss. ;)