Power-Mac-G5-Umbau zu microATX mit USB-3-Frontblende

Klassiker

Klassiker

Von einem Freund habe ich vor fast 10 Jahren mal einen Power Mac G5 geschenkt bekommen. Damals war das ein echtes Arbeitstier, mit Gigabytes an RAM. Allerdings auch ziemlich laut, da die beiden PowerPC-Prozessoren ziemlich stromhungrig waren und der Rechner von Hause aus mit Lüftern vollgestopft war. Mit Lüftern, die nicht gerade leise sind. Das Gehäuse, die „Käsereibe“, ist aber echt schick: Aus dickem Aluminum, schnörkellos, geradlinig, einfach zu öffnen, direkte Luftführung von vorne nach hinten. Mit wenigen, guten Lüftern ist der Rechner unhörbar, bis man CPU und GPU auf Volllast bringt. Dann hört man ein leises Rauschen.

Das Gehäuse nicht gerade ATX-kompatibel. Aber glücklicherweise bietet The Laser Hive Umbausätze an. Ich habe mich für mATX (microATX) mit 120mm-Lüfter entschieden. Nach dem Umbau sitzt das ATX-Netzteil jetzt auf dem Boden, einfach festgebunden, und bläst seine Abluft nach hinten raus. Die alte Kaltgerätebuchse gibt es auch noch, ein Kabel führt von ihr zum Netzteil. Genauso wollte ich die Frontblende erhalten. Sie ist ein zentraler Teil des Designs! Allerdings hätte ich schon gerne USB 3.0…

Frontblende

Der Plan war also geboren, die alte USB-2- und die Firewire-Buchse der Frontblende auszutauschen gegen je eine USB-3-Buchse.

Maß nehmen

Maß nehmen

Für PCs gibt es USB-3-Adapterkabel, die auf der einen Seite eine USB-3-Buchse haben und auf der anderen den passenden Anschluss für ATX-Mainboards. Genau, was ich brauche. Mit etwas Glück sollten sich diese Buchsen in der richtigen Position anbringen lassen. Also erstmal messen, wo die Öffnungen der Buchsen sind. Glücklicherweise ist genügend Platz für die neuen Buchsen neben den angelöteten Metalllaschen.

Also als nächstes die alten Buchsen auslöten, die Löcher für die Befestigungsnasen der USB-3-Buchsen anzeichnen, bohren. Platine unter den Buchsen und die Buchsenunterseite selbst anschleifen. Die Höhe prüfen, justieren, und die Buchsen mit Epoxidharz einkleben. Während das Harz abbindet, die Buchsen nochmal justieren und verlöten. So kann alles trocknen.

Nun noch vorsichtig den FireWire-Durchbruch an der Gehäusefront befeilen, damit er die Höhe eines USB-Ports hat. Kabel für den Kopfhöhrer anlöten, denn wir wollen ja auch Ton haben. Die Erkennung für den Kopfhörer habe ich nicht eingebaut, darum schaltet Windows nicht automatisch auf den Vorderausgang um, wenn ich einen Kopfhörer reinstecke. Damit kann ich leben.

Alles zusammenbauen, anschließen, fertig. Das Ergebnis kann sich sehen lassen:

Buchsen wechseln

Buchsen wechseln

verlötet und eingeklebt

verlötet und eingeklebt

Einbau wie zuvor

Einbau wie zuvor

fast ganz wie vorher

fast ganz wie vorher