Rührgerät AKA electric RG28e

Ich hatte seit einer Weile ein Rührgerät, Modell AKA electric RG28e, auf dem Tisch. Die Drehzahl ließ sich nicht mehr einstellen, der Mixer lief nur noch mit voller Geschwindigkeit. Der Mixer war zumindest in meinem Umfeld sehr verbreitet, und auch dieser Fehler.

Schaltung des Drehzahlstellers

Schaltung des Drehzahlstellers

Was war kaputt? Der Thyristor (ST 103/4) und der Diac, der an seinem Gate (mittleres Bein des Thyristors) hängt. Als Ersatz wurde irgendein TIC106 gewählt, aber es sollte auch jeder andere Thyristor mit mindestens 600 V Spannungsfestigkeit und einem Triggerstrom ≤ 20 mA tun. Ja, der alte Thyristor hatte nur 400 Volt, vielleicht etwas knapp gewählt. Leider unterscheidet sich die Anschlussbelegung: Der ST 103 hat A G K, der TIC106 (und ziemlich alle anderen heutigen Thyristoren im TO-220-Gehäuse) aber K A G. Die Metallfahne ist in beiden Fällen mit der Anode verbunden. Somit zwickt man das mittlere Beinchen ab, der Strom fließt über die angeschraubte Kühlfahne. Das Gate wird von rechts zur Mitte gebogen, die Kathode von links nach ganz rechts, ums Gate herum. So kann wird der neue Thyristor eingelötet.

Achtung: Wie mir Dirk Skorna mitteilte, gibt es anscheinend Modelle, die mit einem KT206/600 ausgestattet sind. Dieser hat wiederum eine andere Anschlussbelegung: K G A mit A an der Metallfahne. In diesem Fall darf man nur die beiden rechten Beinchen tauschen.

Die Diacs gibt es heute eigentlich nur mit 35 V Schwellspannung, ist aber relativ egal, weil man den Drehzahlbereich mit einem Poti genau einstellen kann. Der Ersatz stellt also kein Problem dar. Der Original-Diac ist laut Hans-Peter Teufel ein KR106 von Tesla.

Nachdem der Drehzahlbereich so eingestellt wurde, dass man ihn mit dem Drehrad gut überstreichen kann, ist die Reparatur abgeschlossen.

Anbei die Schaltung des RG28e, vielleicht nutzt sie ja jemandem.

Filterkondensator

Peng, macht’s im August 2011, einfach so als der Mixer am Strom steckt. Dieses leistungsstarke sozialistische Küchengerät landet wieder auf meinem Tisch.

Aufgemacht, ih: der Filterkondensator ejakulierte seinen Elektrolyt ins Gerät, schön verteilt. Da ist ihm ganz schön der Hut hochgegangen, wie man im Bild sieht.

Hmm, alte Wickelkondensatoren, da war doch was… PCB-Alarm? Wer weiß, wer weiß, Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Also lieber ein paar Handkondome angezogen und ran ans Werk:

Ob der Elektrolyt schon vorher auslief, ist egal, das Innere des Mixers wird so gut wie möglich gesäubert. Dann den Kondensator rausgeschraubt, das Gerät weiter gereinigt.

Natürlich gab es keinen identischen Kondensator in der Bastelkiste, aber lose X- und Y-Kondensatoren. Einer rechteckiger X-Typ mit ähnlicher Höhe lies sich festschrauben, noch zwei Y-Typen rangelötet, alles wieder zusammengebaut, so einfach ist’s.

Oh und jetzt habe ich mal ein Bild vom gesamten Mixerinneren gemacht.

der Täter mit Hut

der Täter mit Hut

Nahaufnahme des Bösewichts

Nahaufnahme des Bösewichts

Neue Filterschaltung

Neue Filterschaltung

Blick in den Mixer

Blick in den Mixer